Yoga mit Hridaya

Herzlich Willkommen auf meiner Seite!

Seit 2007 arbeite ich hauptberuflich als Yogalehrer und
Ausbildner für Yogalehrer*innen
,
seit 2019 auch als Yogatherapeut.

Yoga ist ein altes, bewährtes Übungssystem, welches seit mehreren Jahrtausenden praktiziert wird.

Hier stelle ich den Integralen Yoga und seine 6 Yogawege vor:

  

 

Hatha Yoga

Der Yoga der körperlichen Übungspraxis.

Im Hatha Yoga wird der physische Körper aufgebaut und gestärkt. Er ist der Weg der Kraft. Jedoch wird auch auf den Aspekt der Entspannung und der bewussten Wahrnehmung grossen Wert gelegt. Es ist eine achtsame Praxis, bei der die Aufmerksamkeit auf sich selbst gerichtet ist. Ein Ausgleich zwischen aktiven und passiven Kräften (Sympathikus und Parasympathikus) soll während einer Übungseinheit erreicht werden.
Es geht nicht darum, einen Körperkult zu pflegen. Hatha Yoga baut die Gesundheit, Kraft und Entschlossenheit auf, welche du für ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben benötigst. So dass du neben den Herausforderungen des Alltages auch Zeit für deine spirituelle Praxis hast. Yogische Übungspraxis (Sadhana) beginnt beim Körper – und geht dann weit darüber hinaus.
Die wichtigsten Übungen sind:

  • Körperhaltungen „Asanas“
  • Sonnengebet „Surya Namaskara“
  • Entspannungstechniken „Shavasana“
  • Atemübungen „Pranayama“

Hinzu kommen Empfehlungen zur Ernährung und einer gesunden Lebensweise.
Traditionell ist Hatha Yoga ein Teil des Kundalini Yoga. Er gehört zu den tantrischen Praktiken. Beim Thema Kundalini Yoga findest du Hinweise zur Philosophie und den Schriften dieses Weges.
In den letzten Jahrzehnten haben sich vielfältige Übungsformen des Hatha Yogas entwickelt. Viele Lehrer/Innen haben ihrem Yogastil einen eigenen Namen gegeben. Deshalb finden wir verschiedenste Namen: wie Iyengar Yoga, Asthanga Yoga, Vinyasa Yoga, Power Yoga, Triyoga, etc.

Kundalini Yoga

Der Yoga der Energie.

Hier steht die Lebensenergie – das Prana – im Vordergrund der Praxis. Lebensenergie fliesst in der ganzen Schöpfung, in jedem Stein, jeder Pflanze und jedem Tier. Auch in den Elementen Erde, Wasser, Feuer und Luft fliesst Prana. Kundalini Yoga hat zum Ziel, die Lebensenergie frei und ungehindert in unserem Körper fliessen zu lassen. Danach folgen Übungen zur Vermehrung des Pranas und zur Erweckung verborgener Kräfte. Dabei ist die Reihenfolge sehr wichtig: 1) Reinigen 2) Ausgleichen 3) Erwecken. Die Reinheit des Körpers und damit der freie Fluss des Pranas sind beim Kundalini Yoga sehr wichtig. Die praktische Grundlage bildet der Hatha Yoga. Dieser wird erweitert mit:

  • Konzentration auf das Prana, die Nadis und die Chakras
  • Reinigungstechniken „Kriyas“
  • Fortgeschrittenen Atemtechniken mit dem Einsetzen von Bandhas & Mudras
  • Meditationstechniken auf Energiezentren & das Nutzen der Bija Mantras
  • Meditationstechniken aus dem Laya & Nada Yoga

Die bekanntesten Schriften sind: Hatha Yoga Pradipika, Gheranda Samhita, Goraksha Sataka, Shiva Samhita.

Zum Kundalini Yoga gehört die tantrische Philosophie, auch Shiva-Shakti Philosophie genannt, in der es viele Richtungen gibt. Sehr bekannt sind der kashmirische Shivaismus und der südindische Shaiva Siddhanta.

Karma Yoga

Yoga des selbstlosen Dienens, des uneigennützigen Handeln, des Gebens.

Wie kann der „Geist des Yoga“ im alltäglichen Handeln gelebt und erfahren werden? In den Handlungen der Hände, der Gedanken und der Worte.

Er wird auch der Yoga des mitfühlenden Handelns genannt. Hier geht es darum, seine Zeit und Kraft nicht nur für persönliche Zwecke zu verwenden, für Ansehen, Reichtum, Macht und Vergnügen, sondern seine Fähigkeiten in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Dienen ist die aktive Form der Liebe.

„Sei Gut und tue Gutes“ ist einer der bekannten Leitsätze von Swami Sivananda.

Klassische Formen sind das Versorgen der Armen mit Nahrung und der Kranken mit Medizin und Pflege sowie auch die Unterstützung der Alten und Bedürftigen. Ich erwähne gerne auch die Kinder, welche auf die Unterstützung der Erwachsenen angewiesen sind.

Ein gesunder erwachsener Mensch hat mehr Kraft als er für sich selbst benötigt. Daher ziehe einen Kreis der über dich hinausgeht. Beziehe deine Mitmenschen in deine Gedanken und Handlungen mit ein.

  • Sei hilfsbereit, sei engagiert. Arbeite mit Klugheit und Geschick.
  • Praktiziere Achtsamkeit in jeder Handlung. Sei präsent im hier und jetzt. Dann ist meistens sehr klar, was zu tun ist.
  • Arbeite mit Hingabe an Gott. Siehe deine Arbeit als eine Darbringung an das Göttliche.
  • Bleibe bei Erfolg & Misserfolg, bei Lob & Tadel, bei Freude & Schmerz ausgeglichen, in deiner Mitte.
  • Wenn sich die Dinge gut entwickeln, danke dem Herrn / der Göttin / dem Universum dafür. Wenn etwas schlecht läuft, dann übernehme die Verantwortung dafür und lerne so viel wie möglich aus der Erfahrung.

Die Philosophie des Karma Yoga wird in der Bhagavad Gita ausführlich erläutert.

 

Raja Yoga

Der mentale Yoga.

Im Raja Yoga geht es um die Schulung der Konzentration, den Aufbau einer einpünktigen Aufmerksamkeit sowie dem Erreichen völliger Gedankenstille.

Der Verstand und die Gedanken sind so mächtig, dass sie den Menschen vom Gewahrsein seiner wahren Natur, der Unsterblichkeit seiner Seele trennen können. Raja Yoga fordert eine ausgeglichene Lebensweise, so dass die Gedanken beruhigt und tief liegende Gedankenmuster aufgelöst werden.

Konzentration wird verstanden als eine kontinuierliche innere Ausrichtung auf ein frei wählbares Objekt. Für dieses Objekt gibt es viele Möglichkeiten, z.B. der Atem, innere Bilder, Töne, psychische Eigenschaften, Affirmationen etc.

Die Hauptpraxis ist die innere Wiederholung eines Mantras – einem göttlichen Klang – und die völlige Absorption darin. Dabei ist auch die Hingabe an dessen Bedeutung von grosser Wichtigkeit.

Die Lehre des Raja Yoga ist in den Yoga Sutras von Patanjali zusammengefasst. Dieser Text wird häufig als die wichtigste Schrift der Yogalehre angesehen. Er bildet eine eigene philosophische Richtung (Darshana) der sechs klassischen indischen philosophischen Schulen.

„Wenn die inneren Bewegungen zur Ruhe kommen,
ruht das Zeugenbewusstsein in seiner wahren Natur.“

(Patanjali Yoga Sutras, Kap. I, Verse 2-3)

 

Jnana Yoga

Der Yoga der Selbsterkenntnis.

Jnana Yoga erfordert eine kontinuierliche Innenschau und eine wertfreie Selbstannahme, so dass eine tiefe Selbstbetrachtung möglich ist.

Es geht um die Meditation und Reflektion über die ewigen Fragen: „wer bin ich?“, „woher komme ich?“ „was ist ewig?“, „was ist die wahre Natur der Wirklichkeit?“

Die eigene Übungspraxis wird mit dem Studium der philosophischen Schriften begleitet.

Wichtige Methoden der Meditation sind:

  • Unterscheidung und Loslassen „viveka & vairagya“
  • Verneinung „neti neti“
  • Selbstbefragung „wer bin ich?“
  • Die grossen Mahavakyas
  • Zeugenbewusstsein „sakshin“

Zum Jnana Yoga gehört die Philosophie des Advaita Vedanta. Diese wird ausführlich in den Upanishaden, den Brahma Sutras, der Bhagavad Gita und den Kommentaren von Adi Shankaracharya erläutert.

Bekannte Vertreter sind: Adi Shankaracharya, Ramana Maharishi, Vivekananda, Sri Nisargadatta Maharaj.

Bhakti Yoga

Der Yoga der Hingabe.

Hier werden die Gefühle angesprochen. Bhakti Yoga öffnet das Herz, verwandelt Emotionen in Hingabe und Gottesliebe (prem) und führt zur Verehrung des Göttlichen. Dabei kann das Göttliche in vielen Formen gesehen und verehrt werden.

Bhakti basiert auf dem Glauben, dass in dieser Schöpfung, in der wir leben, eine Quelle der Kraft und Intelligenz wirkt. Gott kann als die Gesamtheit der Existenz gesehen werden, oder als das Bewusstsein, das in der ganzen Existenz innewohnt. Bhakti erweckt die Liebe zur göttlichen Gegenwart in allen Wesen der Schöpfung.

Bhakti beginnt in zwei, in der Verehrung Gottes als ausserhalb von mir, in einer geliebten Form. Doch es endet in eins, in der Vereinigung des Verehrers mit dem Verehrten. Im Parabhakti gibt es nur noch Einheit: „Alles ist Gott“.

Der Altar des Bhakti ist das Herz. Die Liebe ist das wichtigste. Sie allein hat die Kraft, das Herz eines Menschen zu verwandeln. Der Jiva verbrennt im Schmelzofen hochkonzentrierter, auf Gott gerichteter Liebe.

Die bekanntesten Praktiken sind:

  • Das hingebungsvolle Singen von Kirtans und Bhajans
  • Rituale (Puja, Arati)
  • Das Wiederholen von Mantras eines Istha Devata
  • Gebet & Gottesverehrung
  • Das Hören und Lesen der Geschichten der Heiligen
  • Pilgerreisen

Bekannte Schriften sind: Bhakti Sutras von Narada, Bhagavad Gita, Bhagavatapurana

„Wer wollte Gott suchen, wer ihn Verehren, wenn nichts ist ausser Gott. Gott ist im Gottsucher, der Gottsucher ist in Gott. Auf ewig sind sie eins, untrennbar in Ewigkeit.“ Jnanadeva (lebte 1275-96 in Maharashtra)

Swami Sivananda, (1887-1963), Gründer des integralen Yogas

„Ein Gramm Praxis ist mehr wert als eine Tonne Theorie.“

„Ein Guru kann dir Sadhana geben, aber kein Guru kann für dich Sadhana machen!“ 

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